CEO Oskar über das Wachstum von Hive, Entwicklungen und seine Pläne für 2023

Nachdem das Team von Hive vor etwas mehr als einem Jahr in der Serie A 29 Millionen Euro aufgebracht hat, kann es stolz auf sich sein. 

In nur einem Jahr ist das Unternehmen beträchtlich gewachsen, hat in vier Länder expandiert (mit Plänen für weitere Länder im Jahr 2023), neue und aufregende Technologien entwickelt und Direktvertriebsmarken dabei geholfen, in ganz Europa mit Leichtigkeit zu wachsen.

Dies alles ist einem fleißigen Team zu verdanken, von Praktikanten bis hin zu den Gründern. Wir haben uns mit dem Mitbegründer und CEO Oskar Ziegler zusammengesetzt, um darüber zu sprechen:

• Was Hive in den letzten 12 Monaten entwickelt hat
• Wie es war, das Team über mehrere Länder hinweg zu erweitern
• Aufbau von Beziehungen mit dem Team und den Marken, mit denen wir zusammenarbeiten
• Seine Pläne für 2023

Seit der Serie A ist nun ein Jahr vergangen. Wie war es damals, wenn Sie zurückblicken?

Es war für uns ein Jahr der großen Veränderungen und des Wachstums. Vor der Serie A waren wir viel kleiner und weniger ausgereift, wir arbeiteten nur von Deutschland aus mit einem Bruchteil des Volumens, das wir jetzt haben. Damals war ich so begeistert von dem Potenzial, das die Finanzierung für Hive und die D2C-Welt freisetzen könnte. 

Und wenn wir zurückblicken, können wir wirklich stolz auf das Potenzial sein, das wir in einem Jahr bereits erreicht haben. Wir haben nun in vier neue Länder expandiert und sind zusammen mit unseren bestehenden Händlern erheblich gewachsen und haben auf diesem Weg viele neue Händler unter Vertrag genommen.

Ich hoffe, dass wir in einem Jahr mit einer ähnlichen Einstellung zurückblicken können - stolz darauf, wie weit wir gekommen sind und was wir erreicht haben.

Was war die beste Produktentwicklung für unsere Marken im letzten Jahr?

Wir haben Hunderte von kleinen Funktionen und Updates ausgeliefert, die sich alle auf die Zufriedenheit unserer Händler auswirken, so dass es schwierig ist, eine Auswahl zu treffen.

Wenn wir über die größten Themen sprechen, dann ist unsere paneuropäische Expansion sicher eine der besten. Wir haben auf vier Länder expandiert, nicht nur um lokale Marken zu bedienen, obwohl das ein großer Vorteil ist, sondern auch um Händlern den Versand aus mehreren Ländern zu ermöglichen. Damit bieten wir ihnen eine wichtige Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig pro Bestellung Lieferzeiten und Kosten zu sparen. Das Tolle daran ist, dass wir gemeinsam in diese Märkte hineinwachsen können.

Was war die größte Herausforderung und das größte Highlight bei der schnellen und internationalen Expansion eines Teams?

Ein großes Highlight ist, wie viel vielfältiger das Team geworden ist. Man kann so viel lernen, wenn Leute mit unterschiedlichen Marktkenntnissen hinzukommen. Das hat uns geholfen, Dinge positiv zu hinterfragen und voneinander zu lernen. Ich fahre zum Beispiel morgen nach Paris und habe einige Brainstorming- und Lernsitzungen mit dem dortigen Team geplant. Es war großartig zu sehen, wie sich jedes unserer Länderteams in seiner Arbeit hervorgetan hat.

Als wir das Unternehmen gründeten, hatten wir bereits Ambitionen, uns zu internationalisieren, weshalb wir die Unternehmenssprache auf Englisch umgestellt haben. Dies hat uns einerseits geholfen, internationale Talente aus der ganzen Welt anzuziehen, und hat andererseits die Expansion an neue Standorte wesentlich erleichtert. Es bestand keine Notwendigkeit, die Sprache der wichtigsten Unterlagen zu ändern oder die Art und Weise, wie wir Informationen austauschen, zu ändern, da wir alle eine gemeinsame Sprache haben.

Und die Herausforderung?

Eine große Herausforderung ist natürlich, dass wir nicht alle an einem Ort zusammensitzen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle gut zusammenarbeiten und trotz der Entfernung sinnvolle Beziehungen aufbauen können. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter an ihre Kollegen denken müssen, die sie nicht jeden Tag sehen - sie müssen die Bedürfnisse aller Märkte berücksichtigen und nicht nur die des Marktes, in dem sie arbeiten. 

Das gelingt uns, indem wir die unternehmensweite Kommunikation fördern. Das können kleine Dinge sein wie das tägliche Standup, bei dem jedes Team über seine Fortschritte, Probleme und Pläne berichtet. Das trägt zu einem Gefühl der Verbundenheit bei.

Zu den größeren Initiativen gehört es, die Menschen regelmäßig zusammenzubringen. So traf sich beispielsweise im Sommer das gesamte Unternehmen zu einer Arbeitswoche mit viel Zeit für Gruppenaktivitäten und Teambonding. Seitdem haben wir kleinere Treffen für verschiedene Teams abgehalten und Mitglieder von außerhalb ermutigt, unsere Büros zu besuchen. Ein Treffen im wirklichen Leben und nicht nur virtuell ist ein großartiges Instrument zum Aufbau von Beziehungen.

Der Aufbau von Beziehungen innerhalb des Teams - und zu den Marken, mit denen wir zusammenarbeiten - ist sicherlich wichtig. Was haben Sie in diesem Jahr über Kundenbeziehungen gelernt?

Ich habe in diesem Jahr in Gesprächen mit Brands aller Größenordnungen viel gelernt. Wenn wir über die Arbeitsbeziehung nachdenken, gibt es eine Menge quantitativer Messungen, die Brands vergleichen wollen, wie z. B. die Liefer- und Fulfillmentkosten. Bei der Arbeit mit größeren Brands ist jedoch deutlich geworden, wie wichtig Vertrauen als Faktor ist. 

Marken vertrauen uns viel an, wenn sie uns Aufgaben übertragen, und wir müssen diesem Vertrauen jeden Tag gerecht werden. Wenn wir einen erstklassigen Service bieten, verdienen wir uns dieses Vertrauen, und wir sehen, dass es über Empfehlungen weitergegeben wird. Wir wollen vom ersten Kontaktpunkt an und während der gesamten Arbeitsbeziehung zeigen, dass wir dieses Vertrauen verdienen.

Wie sieht Ihr Tag heute aus und wie hat er sich im letzten Jahr verändert?

Es ist schwer zu verallgemeinern, wie ein typischer Tag aussieht, da er sehr unterschiedlich sein kann. 

Im Laufe des letzten Jahres haben wir einige großartige Führungskräfte in das Unternehmen geholt, und das hat mir den Raum gegeben, über wichtige Themen nachzudenken und nicht nur über solche, die dringend sind. Ich habe zum Beispiel mehr Zeit mit Marken verbracht, um zu erfahren, was sie brauchen und welche Trends es auf dem Markt gibt.

Ich kann auch mehr Zeit und Energie auf einzelne Teams verwenden, und das ändert sich von Monat zu Monat, da die verschiedenen Teams unterschiedliche Bedürfnisse haben. Das macht mir wirklich Spaß, weil man mit jedem Team wirklich spannende Dinge aufbauen kann.

So viele verschiedene Teams zu betreuen und mit Händlern zusammenzuarbeiten ist eine große Verantwortung - wie bringen Sie als CEO so viel Verantwortung unter einen Hut?

Es ist definitiv mehr eine Kunst als eine Wissenschaft. Ich versuche, intern zu verstehen, wie jedes Team vorankommt, sowohl qualitativ als auch quantitativ, und aus der Perspektive der Teamzusammenarbeit zu sehen, ob etwas angepasst werden muss oder ob es irgendwo Potenzial gibt, das es zu erschließen gilt.

Extern ist es ähnlich: den Finger am Puls zu haben und zu verstehen, wie es den Marken geht. Ich möchte wissen, wie zufrieden sie mit uns sind, was sie nachts wach hält und was sie in Zukunft brauchen könnten. 

Ich denke, es kommt darauf an, genügend Gespräche mit Menschen zu führen, um zu wissen, worauf ich mich konzentrieren muss.

Worauf freuen Sie sich im Jahr 2023 am meisten?

Was mich persönlich sehr freut, ist, dass wir mit der App, die wir für Händler haben, die nächste Stufe erreichen. Wir haben bereits eine erstaunliche Grundlage mit vielen Funktionen, und ich freue mich darauf, alles mit tiefer gehenden Analysen und mehr Funktionen zusammenzubringen, die Marken selbst flexibel anpassen können. Ich denke, dass dies einen echten geschäftlichen Nutzen für die Marken bringen wird.

Da wir als Unternehmen so viel mehr als reine Betriebskennzahlen wie Lieferzeiten und Kosten berühren, wollen wir sie in die Lage versetzen, noch mehr datengestützte Entscheidungen zu treffen, z. B. ob dieser bestimmte Flyer, den ich hinzugefügt habe, die Kundenbindung fördert, wie hoch die Rentabilität pro Markt ist und dergleichen mehr. Wir sind in einer einzigartigen Position, um dies zu ermöglichen, da wir alle operativen Daten auf faszinierende und unglaublich nützliche Weise zusammenführen können.

Ich freue mich vor allem darauf, mit dem Team weiterzuarbeiten, also bleibt dran, was wir als Nächstes herausbringen.